Der Report "Pflegebegutachtungen 2023" des Medizinischen Dienstes Nordrhein war Anlass für die Veranstaltung. Die Erkenntnisse des Reports, vorgestellt von Pflegeleiterin Ulrike Kissels, setzten auch gleich zu Beginn Impulse für eine rege Diskussion: Die stetig wachsende Zahl an Pflegebedürftigen und steigender Fachkräftemangel machen eine gute Gesundheitsvorsorge immer wichtiger. Und die Erfahrungen der Gutachterinnen und Gutachter des Medizinischen Dienstes Nordrhein zeigen, dass sich Betroffene bei der Organisation der Pflege häufig alleingelassen fühlen.
Eine wissenschaftliche Einschätzung auf die Strategien für eine alternde Gesellschaft gab es von der Direktorin des Instituts Soziologie und Rehabilitationswissenschaft der Charité Berlin, Professorin Adelheid Kuhlmey. Sie plädiert unter anderem für eine Priorisierung der Prävention mit dem Ziel, ein möglichst langes selbstbestimmtes Leben im Alter zu ermöglichen.
Vertreterinnen und Vertreter von Kranken- und Pflegekassen, Ministerien, Kommunen und Einrichtungen berichteten von unterschiedlichen Projekten, die schon heute oder in naher Zukunft Lösungen aufzeigen – etwa das Landesprogramm "Gemeindeschwesterplus" aus Rheinland-Pfalz oder die sektorenfreie Versorgung im Quartierszentrum in Krefeld-Fischeln der AOK Rheinland/Hamburg.
Dirk Ruiss, Leiter der vdek-Landesvertretung NRW, Bernhild Birkenbeil, stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbandes der kommunalen Senioren- und Behinderteneinrichtungen, und Vorstandsvorsitzender Andreas Hustadt betonten in der abschließenden Diskussionsrunde, dass die medizinische und pflegerische Versorgung einer alternden Gesellschaft eine der zentralen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte sein wird.