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Report zu Versorgungsstrukturen in Kliniken

Der Medizinische Dienst Nordrhein veröffentlicht die Ergebnisse der Strukturprüfungen 2022. Insgesamt 92 Prozent der 873 Anträge wurden positiv beschieden. Probleme zeigen sich weiterhin bei der Ausstattung mit Fachpersonal.

Im Jahr 2022 führte der Medizinische Dienst Nordrhein zum zweiten Mal Strukturprüfungen in Krankenhäusern durch. Bei den Strukturprüfungen geht es um spezialisierte Krankenhausbehandlungen mit qualitativ hohen Anforderungen wie etwa an die Behandlung von Schlaganfallpatienten oder an Kinderintensivstationen. Solche sogenannten Komplexbehandlungen erfordern ein umfangreiches Team von Spezialisten aus verschiedenen Professionen und häufig eine besondere Ausstattung. Kliniken, die bestimmte qualitative Strukturanforderungen erfüllen, können aufwendige Behandlungen durchführen und werden dafür höher vergütet. Strukturprüfungen können so Impulse geben für eine verbesserte Behandlungsqualität in der Krankenhausversorgung, die letztlich den Patientinnen und Patienten zugutekommt.

Insgesamt 92 Prozent der 873 Anträge wurden 2022 positiv beschieden. Bei ihnen lagen die Voraussetzungen zur Abrechnung der entsprechenden Komplexbehandlungen vor. Gegenüber 2021, dem ersten Jahr der Strukturprüfungen, waren nicht nur mehr Anträge erfolgreich, es wurden auch bereits mehr im ersten Anlauf positiv beschieden. So wurden zum Beispiel bei der geriatrischen frührehabilitativen Komplexbehandlung im Jahr 2021 nur 74 Prozent der 77 Anträge befürwortet. Grund der Ablehnungen war insbesondere der Mangel an Fachpersonal. Es fehlten Ärzte, Psychologen und vor allem Logopäden. Im Jahr 2022 konnten 91 Prozent der Anträge für diese Komplexbehandlung positiv beschieden werden, insbesondere aufgrund der Personalverstärkung etwa aus dem Gebiet der Logopädie.

Dennoch gibt es auch Hinweise auf strukturelle Defizite. Auch im zweiten Prüfungsjahr bleibt der Mangel an Fachpersonal ein relevantes Thema. Fast die Hälfte aller abgelehnten Prüfanträge scheiterte ausschließlich aufgrund des fehlenden Fachpersonals. Neben Ärztinnen und Ärzten fehlte vor allem Personal aus den Fachgebieten der Psychotherapie, der Ergotherapie, der Logopädie und der Physiotherapie. Fast die Hälfte aller 2022 abgelehnten Prüfanträge (43 Prozent) scheiterte ausschließlich aufgrund fehlenden Fachpersonals. Das betraf wie im Vorjahr besonders die Bereiche Schlaganfallversorgung, Kinderintensivmedizin, Psychiatrie und Palliativmedizin, besonders sensible und personalintensive Bereiche.

Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass die Strukturprüfungen Impulse für Qualitätsverbesserungen geben können. Bereits in den Wiederholungsprüfungen 2021 hatten Krankenhäuser mit einem negativen Bescheid für die erneute Überprüfung erheblich nachgebessert. Es wurden Fachärztinnen und Fachärzte eingestellt, Dienstbesetzungen und Kooperationen angepasst oder in Baumaßnahmen oder technische Geräte investiert, um die Anforderungen zu erfüllen.

Die Ergebnisse aus den mehr als 270 Widersprüchen und Wiederholungsprüfungen des Jahres 2021 sind detailliert im Report „Strukturprüfungen in Krankenhäusern 2021 UPDATE“ zusammengestellt.

 

Den aktuellen Report Strukturprüfungen 2022 finden Sie hier als PDF zum Herunterladen.

Hier das Update zum Report 2021

Hier die vollständige Presseinfo zum Herunterladen

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